Sinn der In-App-Käufe in Anwendungen mit Suchtgefahr

Faire Honorare für Entwickler und gegen Profite aus Sehnsüchten

Dank mobilethings Blogparade stieß ich auf die Frage, wie In-App-Käufe auf mich wirken. Als Benutzer von Smartphones kennen wir die virtuellen Flächen, auf denen Apps gepriesen werden. Geordnet nach Kategorien von Wirtschaft, Hotel Apps bis Wetter und von Nachrichten bis Gesundheit als Dienstanwendungen bis hin zu Spielanwendungen sind die Applikationen mehr oder weniger hilfreiche Ergänzungen, um digital auf dem Laufenden der Technik zu bleiben. Ob nun auf den Ranglisten als Bestseller oder meist geladene Applikation – In-App-Käufe erweitern, vervollständigen oder befördern das Programm, das als Gratis- oder Testversion zu finden ist.

Besonders beliebt in Momenten aufkommender Langeweile fallen mir die verspielten Ablenkungswelten ein – bei so einer Spielevielfalt begeben wir uns einfach mal bequem in einen Seinsmodus, der mit der eigenen Lebenswelt nur so verbunden ist, wie wir geistig durch eine simulierte, strategische und rollengelenkte Welt steuern. Ob wir darin Heldentum und Geschick beweisen, spielt nur in dieser künstlichen Gegenwärtigkeit eine Rolle. Und was im wahrhaften Leben geschieht, fällt dem Eifer des Spielens zum Opfer – verspielte Zeit, anstatt dazu zu lernen.

Im schlimmsten Fall streben wir dann nach noch mehr Siegesbestätigung in einer solchen Ablenkungswelt, dass eine Sucht zu In-App-Käufen bei Spielanwendungen verleitet. Da die meisten zu ladenden Spiele mit einer Gratisversion einladen, ist die Falle zur Lebensweltflucht perfekt. Wenn es gilt, den eigenen Avatar in Rollenspielen durch Items zu erweitern, bieten In-App-Käufe gegen bares Geld die virtuelle Waffe oder strategisch diverse Spielvorteile. Und mit den entsprechenden Erweiterungen gerüstet, lässt es sich leichter gegen Gegner aus der künstlichen Welt beweisen, als man selbstvergessen zu dem eigenen Ich in realen Bedingungen steht. Teuer ist diese Welt, verfallen Spieler in einen In-App-Kauf-Rausch – Suchtberatung sei dank, hier wieder Hilfe zu finden, erspielte jemand zu lange nach dem künstlichen Glück, als es zu leben und zu teilen. Aus diesem Grund: Gegen Profit aus Spielsehnsüchten ist mein Fazit zu In-App-Käufen bei Spieleanwendungen.

Anders denke ich über die Testversionen aus der breiten App-Vielfalt an Dienstmöglichkeiten, die mich den Arbeitstag digital organisieren, die eigenen Bilder oder Filme bearbeiten, die Gesundheit kontrollieren, Sprachen trainieren oder die Finanzen und Nachrichten im Überblick behalten lassen. Zwar ist jeder Schritt den ich mit meinen Händen einleite eine binäre Information in der Datenflut, deren Tsunami mich nicht ereilt, beweise ich mich als integer und bereit, gläsern zu sein. Doch das Gefühl des Nutzens ist stärker gegenüber meiner Test-App-Transparenz-Sorge, die ich mit In-App-Käufen bezahlend Gut heiße, weil daran Mitmenschen für Mitmenschen sinnvolle Dienstanwendungen programmierten. Letztlich steht oder fällt immer die Frage nach der Entlohnung des Entwicklers und dem in der Anwendung enthaltenem Dienst als Leistung mit der Sinnfrage – jeder von uns ist nicht nur Nutzer von Dienstleistungen, sondern auch in einigen Fällen Anbieter: Je besser die Durchführung aus tiefen Erfahrungen mit sinnvoller Überzeugung aufbaut, umso wertvoller ist das Produkt und letztlich auch der In-App-Kauf – jedem seine Wahl ist mein Fazit für Dienstanwendungen.

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