
Mein Beitrag zur Blogparade von muenchen.ironblogger.de.
An einem Standort fühlst Du dich wohl, wenn Du ihn angenommen hast. Und annehmen kannst Du ihn, wenn Du sein Wesen verstanden hast. Für mich hieß das seinerzeit: keine Zeit mit aufreibender Quartiersuche verschwenden sondern zunächst in ein Hotel und in der Freizeit raus, das typische München entdecken. Mein Quartier habe ich zentral in einem einfachen aber gemütlichen Hotel unweit vom Sendlinger Tor genommen. Diesen Platz im Herzen von München schloss ich gleich in mein Herz, weil das Umfeld mit dem benachbarten Biergarten und der kleinen Grünanlage in der geschäftigen Innenstadt Gelegenheit zum innehalten bot.
München entdeckst Du als zugereister Preuß am besten in der schönen Jahreszeit. Und so habe ich an den Wochenenden darauf verzichtet der Stadt den Rücken zu kehren. Rückblickend muss ich sagen, dass das eine gute Entscheidung war, denn der Freizeitwert von München ist im Sommerhalbjahr groß.
Bewaffnet mit einem Stadtführer durchstreifte ich zunächst die Innenstadt. Was dem Zugereisten als erstes auffällt sind die Kirchtürme und die Grünanlagen. Besonders hat es mir der Englische Garten angetan, was an der Größe des Parks, der zentralen Lage und an der Gestaltung liegt. Der englische Garten zeichnet sich durch einen schönen Baumbestand, verschlungene Wege, Wasser und Wiesen aus.
München im Sommer ist eine fast mediterrane Stadt. Das liegt an den vielen Sitzgelegenheiten im Außenbereich von Lokalen und Cafes. Das Leben spielt sich weitgehend auf den Straßen und Plätzen der Stadt ab. Im Vergleich zwischen den Stadtteilen hat mir Schwabing gut gefallen. Hier gibt es einen gelungenen Mix aus Bars, Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und Wohnquartieren. Insgesamt ist dieser Stadtteil sehr lebendig und erinnert mich an Berlin-Kreuzberg.
Auf der Suche nach der Münchner Lebensart zog es mich immer wieder in die Biergärten der Stadt. Ein Biergarten ist eine geniale Einrichtung! Du sitzt im grünen, entspannst beim vielleicht schönsten Getränk der Welt und triffst nette Leute. Bei schönem Wetter sind die Biergartenbesucher zumeist gut gelaunt.
Während meines München Aufenthalts habe ich mehrfach mein Quartier gewechselt. Das ist der Vorteil vom Hotel. Man ist nicht an Kündigungsfristen gebunden und braucht sich nicht um die Routine eines Haushalts zu kümmern. Die Flexibilität und Bequemlichkeit hat natürlich auf der anderen Seite ihren Preis.
Meine Stadterkundung führte mich vom Zentrum bis zur Peripherie. Von den Außenbezirken hat mich der Schlosspark Nymphenburg am meisten beeindruckt. Dieser 180 ha große Park ist ein Meisterwerk der Gartenkunst die märchenhafte Kaskaden und Skulpturen, Natur, prächtige Wasserfontänen und barocke Architektur miteinander verbindet. Wer kann sollte den Schlosspark am späten Sonntag Nachmittag besuchen, wenn die Touristen das Areal verlassen haben.
Die Münchner die ich kennenlernte waren hin- und hergerissen von ihrer Stadt. Die Wohnkosten waren ein mit Sorge geäußerstes Thema. Auf der anderen Seite sind die Leute bodenständig und schätzen das Kulturangebot ihrer Stadt. Dazu gehört das Weißbier und die zumeist deftige Münchner Küche. Mein Favorit: Krustenbraten in Biersoße mit Knödeln.
Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des Münchner Vorstadtbrettl. Hierbei handelt es sich um eine Volkssängerbühne nach alter Münchner Tradition. Der Aufführungsort ist überwiegend im Bayrischen Herold (Lindwurmstraße).
Ein echter Standortvorteil ist die Nähe der Stadt zu den Alpen. Ich mag die Berge und habe die kurze Entfernung sehr schnell schätzen gelernt. Wer Freitag Nachmittag mit der Bahn in die Berge und am Sonntag Abend damit zurück fährt spart jede Menge Nerven.
Mein Fazit: München ist ein Standort an dem es sich gut aushalten lässt, wenn man nicht dauernd das Kleingeld zählen muss. Die Biergartenkultur ist für mich typisch “Münchner Lebensart”. Wer neu in die Stadt kommt sollte sich Zeit nehmen den Standort kennen zu lernen und keine Berührungsängste haben.