Dieser Beitrag entstand im Zusammenhang mit der Blogparade die schönsten Urlaubsziele 2016 von Phototravellers.
Urlaub ist die Domäne eines Hotelportals. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns deshalb leichter mit der Auswahl unserer Reiseziele tun. Eine spontane Umfrage unter meinen Kolleginnen und Kollegen ergibt folgendes Wunschbild: Thailand, die Schärenküste bei Göteborg, die Quellen des Blauen Nil und die dalmatinische Küste. Ein ziemlich buntes Programm! Während Thailand, die Region um Göteborg, und die dalmatinische Küste touristisch gut erschlossen sind kann man das vom Ursprung des Blauen Nil nicht sagen.
Urlaubsziel: Die Quellen des Blauen Nil
Dieser Teil des berühmten afrikanischen Fließgewässers entspringt im äthiopischen Hochland. Eine Reise zu den Quellen stellt einige Anforderungen an die Reisevorbereitung und -durchführung. Im äthiopischen Hochland gibt es nur wenige gut befestigte Strassen. Der Blaue Nil ist flußabwärts bis an die sudanesische Grenze kaum schiffbar. Es gibt keinen Flug- und Schienenverkehr im äthiopischen Hochland. Für den Europäer bedeutet dies einen Flug bis Addis Abeba und weiter über Land mit dem Bus oder dem Geländewagen reisen. Für die Überlandfahrt von der äthiopischen Hauptstadt in die Bergregion um den Tanasee sollte man eine Reisezeit von zwei bis drei Tagen einplanen. Die 550 km lange Strecke ist mit Baustellen gesäumt. Ein Vergleich mit europäischen Straßen ist irreführend. Dafür wird der Reisende mit hinreisenden landschaftlichen Bildern belohnt.

Das Wasser ist durch das Bergterrain im Uferbereich kaum für landwirtschaftliche Zwecke nutzbar. Dem Naturraum Blauer Nil droht in Äthiopien eine andere Gefahr. Die Staumauern, die in den letzten Jahren errichtet wurden haben zur Folge, dass ein Großteil der Wassermenge die normalerweise über die Tisissat Wasserfälle abfließt einen anderen Weg nimmt. Das ist der typische Zielkonflikt zwischen der Erhaltung des Naturraums und dem Energie- und Nahrungsmittelbedarf auf der anderen Seite.
Der Blaue Nil mäandert nach dem verlassen des Tanasee durch zahlreiche, zum Teil tiefe Schluchten. In der Regenzeit, von Juni bis September, fließt ein Vielfaches der Wassermenge im Vergleich zur Trockenzeit durch das Flußbett. Versuche, den Fluß unterhalb der Tisissat-Wasserfälle mit dem Boot bis zur Landesgrenze zu befahren scheiterten mehrfach. Die erste Durchquerung des Gewässers bis zur sudanesischen Grenze gelang 1968 einem Expeditionsteam um John Blashford-Snell. Reiseberichten zufolge ist das Flußufer zum Großteil unzugänglich, und schwer zu erreichen. Dieser Umstand ist ein Schutzfaktor für Krokodile und andere Wildtiere, die an diesem Gewässer leben.
Urlaubsziel: Island
Ein weiteres Projekt, das mich seit geraumer Zeit beschäftigt ist Island. Von der Krimhild-Sage in frühen Kindheitstagen inspiriert hat die Insel aus Feuer und Eis bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Dabei fragte ich mich angesichts der Naturgewalten immer wieder wen es auf dieser tosenden, windigen Insel festhält. Andererseits entschädigt das Polarlicht, dass sich im Winterhalbjahr geradezu magisch über die Berge legt, und die Gletscherlandschaft für die Unannehmlichkeiten. Island ist eine Insel aus Vulkanen und Wasserfällen. Eine der bekanntesten Touristenattraktionen sind die Wasserfälle von Gulfoss.

Dieses Naturschauspiel ist Teil des Golden Circle, eine Reiseroute im Süden der Insel. Zu den Etappen des Golden Circle zählt auch der Geysir Strokkur, der regelmäßig aktiv ist. Den Golden Circle bereist man von Reykjavik aus. Die Inselhauptstadt besitzt eine ordentliche Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten, vom Gästehaus bis zum Komforthotel. Das Klima ist auf der Südhälfte Islands dank des Golfstroms kühl-gemäßigt. Im Landesinneren herrschen dagegen deutlich niedrigere Temperaturen. Auf mich übt das wild zerklüftete Innere der Insel die größte Faszination aus. Diese karge Bergregion, die teilweise den Eindruck einer Mondlandschaft hinterlässt ist wenig zugänglich. Interessenten, die diesen Teil der Insel sehen wollen können eine geführte Tour buchen.